Ca. 50 Menschen gedachten heute in Berlin Reinickendorf Beate Fischer, die dort 1994 von drei Neonazis nach stundenlanger Folter ermordet wurde. In bewegenden Redebeiträgen wurde rechte Gewalt, Gewalt gegen Frauen und die Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen thematisiert.
Donnerstag, 23. Juli 2020 um 18 Uhr
Residenzstr. Ecke Emmentaler Str.
U-Bhf. Residenzstr. | Berlin-Reinickendorf
Beate Fischer war 32 Jahre alt, Ehefrau und Mutter zweier Kinder, sie lebte mit ihrer Familie in Berlin-Weißensee. Zudem war sie als Sexarbeiterin tätig. Am 23.Juli 1994 wurde sie von drei jungen Neonazis nach stundenlanger Folter ermordet. Es war ein brutaler, rechter Mord, der sich nicht nur gegen eine Frau richtete. Er steht zugleich in Zusammenhang mit der strukturellen Abwertung und Stigmatisierung von Sexarbeiter_innen. Mit dem Gedenken an Beate Fischer wollen wir an sie erinnern und ein Bewusstsein für Gewalt an FLINTA* Personen herstellen. Darüber hinaus wollen wir dafür kämpfen, Sexismus und Patriarchat abzuschaffen.
Erinnern heißt Kämpfen!
Am 23. Juli 2019 versammelten sich in Berlin-Reinickendorf Antifaschist*innen und Sexarbeiter*innen, um der 25 Jahre zuvor von Neonazis ermordeten Beate Fischer zu gedenken. Diese Kundgebung war doppelt bedeutsam: Sie beleuchtete einen bis dahin wenig beachteten Fall rechter Gewalt und rückte einen überfälligen Schulterschluss zwischen Antifaschismus und den Kämpfen von Sexarbeitenden in greifbarere Nähe.
Von Armand Lendale (Sexarbeiter*in)
[Erschienen im AIB 125/4.2019]
Beate Fischer war Sexarbeiter*in. Am Abend des 23. Juli 1994 traf sie am Bahnhof Berlin-Lichtenberg auf eine Gruppe junger Männer, mit denen sie in ihre Wohnung fuhr. Dort wurde sie über mehrere Stunden vergewaltigt, gefoltert und ermordet, ihr lebloser Körper zu den Mülltonnen im Hof gelegt. Die Täter waren Neonazis, aktiv in der rechten Hooligan-Szene und gehörten zum Umfeld um das in der Weitlingstraße von Neonazis bewohnte Haus der „Nationalen Alternative“ (NA). Zwar wurden sie zu Haftstrafen zwischen 10 und 21 Jahren verurteilt, jedoch wurde der Mord an Beate Fischer erst 2018 als rechte Tat anerkannt.
Ca. 50 Menschen nahmen in Berlin Reinickendorf am 23.07.2019 an der Gedenkkundgebung für die 1994 von Neonazis ermordete Beate Fischer teil. In Redebeiträgen wurde rechte Gewalt, Gewalt gegen Frauen und die Stigmatisierung von Sexarbeit|er*innen thematisiert.
Niemand ist vergessen! In Gedenken an Beate Fischer – 1994 von Neonazis ermordet
Aufruf zum Gedenken am 23. Juli 2019
Dienstag, 23. Juli um 18 Uhr
Residenzstr. Ecke Emmentaler Str.
U-Bhf. Residenzstr. | Berlin-Reinickendorf
Am 23. Juli 1994 wurde Beate Fischer von drei jungen Neonazis nach stundenlanger Vergewaltigung und Folter ermordet. Die zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alte Beate Fischer kam aus Weißensee und war Mutter zweier Kinder. Beate Fischer war zudem Sexarbeiterin. Ihr Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal.