Wir feiern die Befreiung!
Wir danken den Befreier*innen vom Hitler-Faschismus!
Cпасибо! Thank you! Merci! Danke!
Nie wieder Deutschland! Nie wieder Faschismus!
Die Antifaschistische Aktion aufbauen!
Derzeit grassiert neben Covid-19 noch ein anderes Virus. Ob nun aus Respekt vor der Erkrankung, der Vorsicht gegenüber Risikogruppen, der Angst vor Repressalien seitens des Staates oder durch Denunziant*innen – es herrscht eine gewisse Lethargie. Die Trägheit unter politisch Aktiven, die sonst so vollmundig das Schlechte anprangern und für dessen Überwindung kämpfen, greift um sich. Schlechte Zeiten für Massenaktionen, okay, aber auch in Zeiten der Demonstrationsverbote und mangelnder Mobilisierungsstärke sollten wir die Hände nicht in den Schoß legen und warten bis wir wieder auf günstigere gesellschaftliche Zustände treffen. Gerade jetzt ist es wichtig, gegen die Beschränkungen unserer Freiheit zu kämpfen, das oft Unbeobachtete ans Licht zu holen, das Unbestrafte zu ahnden, soziale Missstände anzuprangern und die Krisen-Diskurse zu beeinflussen. Gleichzeitig sollten wir unsere eigenen Projekte weiterverfolgen und dafür (neue) geeignete Mittel finden. Wir können das eine tun (das Virus ernst nehmen), ohne das andere zu lassen (Politik zu machen)!
Wichtig ist auch, sich Gedanken darüber zumachen, gegen welche Akteur*innen man sich richtet. Dies können weiterhin die bekannten Nazis und üblichen Themen sein. Es bieten sich aber auch neue an, die sich mehr anbieten: Sei es das Robert-Koch-Institut und dessen NS-Vergangenheit, oder auch Arbeitgeber*innen, die jetzt in besonderem Maße Menschen gefährden, wie beispielsweise in Großraumbüros oder auch in Gesundheitsbetrieben, die jedwede arbeitsrechtliche Errungenschaft wie den 8-Stunden-Tag beiseite wischen. Sozialdarwinismus als Ausdruck des Faschismus macht sich gerade unter den Priviligierten breit und bietet sich zur Thematisierung an.
Zur Inspiration haben wir einige Aktionsformen und Handlungsfelder zusammengestellt. Also an die Arbeit!
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Pressemitteilung 24.04.2020
Keine Querfront auf dem Rosa-Luxemburg-Platz!
„Nicht ohne uns“? – Ohne uns!
Bei Corona (SARS-CoV-2) handelt es sich um ein neues, besonders für Risikogruppen gefährliches, Virus. Das kaputt gesparte, profitorientierte Gesundheitssystem, das abhängig ist von globalen Lieferketten und der Ausbeutung des Pflege- und Gesundheits-Personals, ist bei exponentieller Ausbreitung massiv gefährdet.
Es sind insbesondere Wohnungslose, Geflüchtete, und prekarisierte Menschen weltweit, die sowohl vom Virus als auch von den wirtschaftlichen Konsequenzen in dramatischer Weise betroffen sind und sein werden. Seit Beginn der Corona-Krise setzt eine große Bandbreite an Gruppen ihren Protest gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat auf vielfältige und kreative Weise fort – ohne Menschenleben zu gefährden: mit Aktionen im öffentlichen Raum und auch mit Demonstrationen unter allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. Die Verhältnismäßigkeit von Infektionsschutzverordnungen und die Einschränkung der Grundrechte sind zu hinterfragen und zu kritisieren.
Kein Verständnis haben wir für Menschen und Gruppierungen, die ihre Kritik mit Rechtsextremen, Faschist*innen und Neurechten auf die Straße tragen und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz für ihre rechtspopulistischen Zwecke missbrauchen.
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Der EDEKA am Bahnhof Lichtenberg in Berlin verwehrt Obdachlosen aus »hygienischen Gründen« derzeit den Zutritt. Mit dieser Aussage begründeten die Securitys des Marktes ihr Vorgehen.
Wir erinnern uns:
Der Moldawier Eugeniu Botnari wurde am 17. Sept 2016 vom Filialleiter André Siebert zusammengeschlagen und starb wenige Tage darauf.
Der 34 jährige war nicht das erste Opfer des Marktleiters. Dieser hatte in einem Hinterraum immer Quarzsandhandschuhe bereit liegen. Wenn Wohnungslose, Trinker*innen oder prekär lebende Migrant*innen den Markt betraten brachte er sie in den Hinterraum um sie zu verprügeln.
Siebert filmte seine Taten regelmäßig. Seinem Stellvertreter schickte er Bilder vom Angriff auf Eugeniu Botnari mit dem Kommentar »Moldawien zu Gast bei Freunden«. Es ist ein rechter Mord, der nie als solcher benannt wurde!
Niemand ist vergessen!
Infos:
www.berlin.niemandistvergessen.net/morde/eugeniu-botnari/
Quelle: http://antifa-nordost.org/10235/niemand-ist-vergessen-eugeniu-botnari/
In Reaktion auf den rassistischen Anschlag in Hanau haben ein paar Menschen in Berlin eine Plakatwand gestaltet, um an die Opfer zu gedenken und ihre Lebensgeschichten ins Bewusstsein zu rufen. Herausgekommen sind zwölf Plakate in A3. Ein paar Plakatwände wurden in Berlin Kreuzberg schon verklebt aber wir finden es können noch viel mehr werden. #SayTheirNames in jedem Kiez, jedem Dorf, jeder Stadt!
Am Sonntag, den 19. April sind die rassistischen Morde von Hanau an
Gökhan Gültekin
Ferhat Unvar
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Hamza Kurtović
Kalojan Velkov
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Said Nessar El Hashemi
zwei Monate her.
Ebenso ermordete der Täter seine Mutter Gabriele Rathjen
Lasst uns die Ermordeten nicht in Vergessenheit geraten lassen und ihre Namen, Bilder und Geschichten in unseren Kiezen sichtbar machen!
Unter DIESEM LINK könnt ihr Plakate mit den Namen, Bildern und Geschichten der Ermordeten ausdrucken. Macht Fotos von den Orten, an denen ihr die Plakate aufhängt und teilt sie in den sozialen Medien unter den Hashtags #HanauWarKeinEinzelfall und #SayTheirNames!
Die Ermordung des 15-jährigen Êzîden Arkan Hussein Khalaf in Celle hinterlässt tiefen Schmerz bei der Familie, sowie bei Freund_innen und macht viele Menschen fassungslos. Nun braucht es eine ehrliche gesellschaftliche Aufarbeitung der brutalen Tat: „Es muss über Rassismus und Vorurteile gesprochen werden“, fordern verschiedene Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung.
Arkan Hussein Khalaf wurde am Dienstagabend brutal ermordet. Aus seiner Heimat, dem Şengal im Nordirak, flüchtete er mit seiner Familie 2014 nach dem Völkermord an den Êzîden durch den IS. Wie viele Andere suchte er hier Schutz vor Gewalt und Verfolgung und wurde dennoch am 7. April von einem Deutschen in Celle ermordet.
Continue reading Gemeinsame Erklärung nach der Ermordung Arkan Hussein Khalafs in Celle
Am 23. Juli 2019 versammelten sich in Berlin-Reinickendorf Antifaschist*innen und Sexarbeiter*innen, um der 25 Jahre zuvor von Neonazis ermordeten Beate Fischer zu gedenken. Diese Kundgebung war doppelt bedeutsam: Sie beleuchtete einen bis dahin wenig beachteten Fall rechter Gewalt und rückte einen überfälligen Schulterschluss zwischen Antifaschismus und den Kämpfen von Sexarbeitenden in greifbarere Nähe.
Von Armand Lendale (Sexarbeiter*in)
[Erschienen im AIB 125/4.2019]
Beate Fischer war Sexarbeiter*in. Am Abend des 23. Juli 1994 traf sie am Bahnhof Berlin-Lichtenberg auf eine Gruppe junger Männer, mit denen sie in ihre Wohnung fuhr. Dort wurde sie über mehrere Stunden vergewaltigt, gefoltert und ermordet, ihr lebloser Körper zu den Mülltonnen im Hof gelegt. Die Täter waren Neonazis, aktiv in der rechten Hooligan-Szene und gehörten zum Umfeld um das in der Weitlingstraße von Neonazis bewohnte Haus der „Nationalen Alternative“ (NA). Zwar wurden sie zu Haftstrafen zwischen 10 und 21 Jahren verurteilt, jedoch wurde der Mord an Beate Fischer erst 2018 als rechte Tat anerkannt.
Vortrag: „Staat und Nazis Hand in Hand – Naziterror in Neukölln“
Antifa-Nordost: Im Gespräch mit Ferat Kocak und NEUKÖLLN WATCH
Was in letzter Zeit passiert, brauchen wir ja an dieser Stelle niemandem mehr zu erzählen. Egal, wie wir uns dabei zu den immer weitreichenderen Einschränkungen unserer persönlichen Freiheiten zur Pandemiebekämpfung positionieren, die Auswirkungen auf das soziale Leben, für viele prekär Beschäftigte, für obdachlose Menschen oder für Menschen ohne Aufenthaltsstatus ist gravierend.
Besonders betroffen sind dabei auch viele linke Strukturen, die weiterhin feste Kosten für Räume zu tragen haben ohne dass dafür z.B. vom Staat Kohle beantragt werden kann oder will.
Dies sind aber Räume, die die Infrastruktur unserer geliebten linksradikalen Szene bilden, sei es, dass wir dort Infos erhalten und politische Debatten führen konnten, dass dort Menschen sichere Räume nutzen können, dass auch Menschen mit wenig Kohle ne warme Mahlzeit bekommen können oder dass wir über Solipartys Knete für wichtige politische Arbeit abgreifen können.
Deswegen ist es wichtig, dass unsere Strukturen auch über die aktuelle Situation heraus erhalten bleiben.
Da ja alle gerade weniger feiern gehen, aber in der Nach-Corona Ära wieder am Start sein wollen, wäre es deshalb spitze, wenn ihr mit dem sonstigen Feierbudget einfach Lieblingsprojekte rettet! Und genau dafür haben wir ein Spendenkonto eingerichtet.
Wichtig ist uns, dass nicht jeder Laden und jedes Projekt auf sich gestellt gucken muss, wie er die Zeit überbrückt, sondern dass wir in diesen Zeiten gemeinsam und solidarisch für unsere Strukturen einstehen!
Continue reading Linke Strukturen erhalten – spenden statt feiern